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XXL-Kompaktlager: SMB und Asklepios revolutionieren die Medizinprodukte-Versorgung

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In der Versorgung von Kliniken und Krankenhäusern sind Zuverlässigkeit, Schnelligkeit und Effizienz das A und O.

Diesen Anspruch hat auch die Asklepios-Kliniken-Gruppe: 40 Millionen Euro hat der Konzern in ein hoch automatisiertes, innovatives Zentrallager in Bad Oldesloe investiert. Als Generalunternehmer für die Software- und Anlagentechnik hat SMB das Projekt von A bis Z begleitet: von der mechanischen und elektrischen Konzeption der Maschinen und Anlagentechnik über die Software bis hin zur Montage und der Übergabe in den Betrieb des Kunden.

Entstanden ist so das bundesweit größte und modernste Logistikzentrum für Medizinprodukte und die Versorgung von Kliniken und Gesundheitseinrichtungen.

© Asklepios Kliniken – Gesamtansicht Zentrallager Bad Oldesloe

Das Projekt in Kürze

  • In der neuen Logistikzentrale von Asklepios werden jährlich ungefähr 1.8 Millionen Bestellpositionen und 3.000 unterschiedliche Artikel bearbeitet - ob für Unikliniken, Praxen oder private Endkunden
  • In dem von SMB realisierten High-Tech-Lager greifen acht verschiedene Lagertypen ineinander – eine Seltenheit und Innovation zugleich
  • Highlights sind die vollautomatischen Paletten- sowie Kleinteile-Lagersysteme: Vollautomatisierte und digital gesteuerte Läger inklusive Lagerrobotik und Kommissionierautomaten
  • Kubatur-Berücksichtigung: Diese berechnet das voraussichtliche Volumen der gesamten Artikel für eine optimierte und ökologische Versandgröße

Bereitstellung von klinischem Material – eine logistische Herausforderung

Die ständige Verfügbarkeit von klinischem Material und weiterer medizinischer Grundausstattung sicherzustellen, ist für Kliniken elementar.

Eine gewaltige logistische Herausforderung: Für optimale Prozesse dieser Größenordnung und eine sichere Versorgung ist ein ausgeklügeltes System gefragt damit Medizinprodukte und das klinische Material möglichst zügig an den Zielort gelangt. Gemeint sind hier nicht nur die Kliniken im Allgemeinen, sondern vielmehr die einzelnen Klinik-Stationen.Die stationsbezogene Materialversorgung erfordert einen sehr viel kleinteiligeren und komplexeren Logistikprozess.

Wo medizinische Produkte im Wert von rund einer Milliarde Euro pro Jahr abgewickelt werden, gilt es Fehler zu vermeiden.

Die Lieferengpässe während der Corona-Pandemie haben uns allen vor Augen geführt, wie wichtig eine exzellente Logistik und die kompetente Bevorratung von Verbrauchsmaterialien im medizinischen Bedarf ist, um eine sichere Versorgung der Patienten zu gewährleisten.

Kai Hankeln, CEO der Asklepios-Kliniken-Gruppe

High-Tech-Lager für die Asklepios-Kliniken-Gruppe

Die Asklepios-Kliniken-Gruppe gewährleistet als eines der größten privaten Krankenhauscluster in Europa die gesundheitliche Versorgung von mehr als zwei Millionen Patienten pro Jahr.

Im Jahr 2005 hat der Klinikverband in Familienbesitz den ehemaligen „Landesbetrieb Krankenhäuser“ der Stadt Hamburg übernommen. Aufgrund der rasanten Unternehmensentwicklung und dem Betrieb von zahlreichen Häusern entstand der Bedarf für ein neues, hochmodernes Zentrallager.

Das Ziel: Ein neues XXL-Kompaktlager sollte künftig 160 deutsche Asklepios Kliniken von der Küste bis zum Bodensee
– sowie bei Bedarf auch konzernfremde Einrichtungen – zentral mit medizinischen Waren versorgen.

Baubeginn in 2020

Im Jahr 2020 wurde SMB von der Kliniken-Gruppe damit beauftragt, in Bad Oldesloe auf 65.000 Quadratmetern das neue, vollautomatisiertes Zentrallager technisch komplett auszustatten.

Ein High-Tech Lager, das in puncto Effizienz, Schnelligkeit und Sicherheit seinesgleichen sucht. Von der Bauberatung und Größenfestlegungen in der ersten Planungsphase über Mechanik, Elektrik und Software bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe begleiteten wir das Projekt und arbeiteten in jeder Phase eng mit dem Asklepios-Team zusammen.

Am 20.06.2020 erfolgte der erste Spatenstich für das neue High-Tech-Lager. Nach nur 23 Monaten durften wir live dabei sein, als die ersten Krankenhäuser beliefert wurden und das neue automatisierte Lager die vorherigen manuellen Lager ablöste.

Dreh- und Angelpunkt von jährlich ca. 8 Millionen Bestellpositionen

Das neue Zentrallager setzt mit seiner Ausstattung, Dimension und technischen Komplexität neue Standards in der Branche.

Das intelligente Logistikzentrum ist so konzipiert, dass auch externe Kliniken sowie Arztpraxen mit Verbrauchsmaterialen aller Art beliefert werden können. Durch die Zentralisierung am Standort Bad Oldesloe können die Bestellungen sinnvoll gebündelt werden, um Zeit und Energie einzusparen.

Im neuen Zentrallager stehen die Uhren nie still, denn es wird rund um die Uhr ausgeliefert. Hier lagern knapp 3.000 unterschiedliche Produkte – von Spritzen und Kanülen über FFP2-Masken und Schutzkittel bis zu Verbandsmaterial – alles ist sofort verfügbar für den Weitertransport. „Wesentlich ist der für unsere Branche außergewöhnlich hohe Digitalisierungs- und Automatisierungsgrad“, erläutert Alexander Pollklesener, Geschäftsführer der Asklepios Großhandelsgesellschaft mbH.

Das Konzept des Zentrallagers ist darauf ausgelegt, den doppelten Bedarf der Asklepios-Gruppe abzudecken, um den Kliniken im Falle von Lieferkettenengpässen eine mehrmonatige Versorgungssicherheit gewährleisten zu können. Dennoch: Ohne den Menschen geht es nicht.

Von der Anlagensteuerung über Elektrotechniker bis hin zur Logistik wurden neue Stellen für hochqualifizierte Berufe geschaffen.

Die größten Herausforderungen: Komplexität, Platz und Koordination

Bei einem Großprojekt dieser Art müssen die Fäden vieler Gewerke auf der Baustelle zusammengehalten werden.

Dazu bedarf es einer engen Zusammenarbeit aus Projekt-, Bau- und Montageleitung. Aber auch der Anspruch einer möglichst raumsparenden Lösung birgt Herausforderungen. Aus diesem Grund wurde die Fördertechnik zum Teil unter dem Hallendach hängend positioniert.

Außerdem galt es, die auftragsbezogene Kommissionierung mehrerer Artikel über verschiedene Kommissionierzonen zu realisieren. Strategen aus der Kommissionierung von Asklepios und Software-Ingenieure von SMB haben die Köpfe zusammengesteckt.

Das Ergebnis: ein optimales, auf den Kunden zugeschnittenes Lagersystem.

Ein Zentrallager – acht verschiedene Lagertypen

Das 15 Meter hohe SMB-Kompaktlager in Bad Oldesloe verfügt über 20.000 Palettenstellplätze für tausende Medizinprodukte.

Neben dem Palettenlager stellt das XXL-Zentrallager ein verzahntes System aus unterschiedlichen innovativen Komponenten dar. So beinhaltet das Logistikzentrum ein AutoStore Kleinteilelager, Pick-By-Light Anlagen, verschiedenste Fördertechniken und natürlich auch ein automatisiertes Hochregallager und vereint diese Komponenten optimal miteinander.

Insgesamt acht verschiedene Lagertypen greifen hier ineinander:

In dem Cross-Docking Bereich werden Waren mit einer kurzen Verweildauer vom Wareneingang vereinnahmt, etikettiert und für den Weiterversand vorbereitet.

Hier erfolgt die Zwischenlagerung von Waren, zum Beispiel zu Qualitätsprüfungen.

Hier werden bis zu 3.000 Artikel auf Paletten automatisch eingelagert und bevorratet.

Im automatischen Kleinteilelager werden Kleinstartikel oder Artikel in kleinen Mengen in 15.000 Kisten gelagert. Bewirtschaftet wird das System von 10 Robotern, welche die Ware einlagern, sortieren und den Mitarbeitenden zur auftragsbezogenen Kommissionierung zur Verfügung stellen.

Dieses Lager ist mit 1.300 Fächern und ebenso vielen elektronischen Anzeigetafeln ausgestattet. Die Anzeigen informieren den Mitarbeitenden mittels Farbcodes und Stückzahl, welche Produkte sie in welcher Anzahl entnehmen und welcher Bestellung sie diese zuordnen sollen.

Aus diesem Lagerbereich werden auftragsbezogene Originalkartons versendet.

Das Gefahrstofflager beherbergt und kommissioniert wassergefährdende und leicht entzündliche Waren.

Waren, die zur Kommissionierung aus einer Umverpackung entnommen werden müssen und zum Beispiel für Operationen vorgesehen sind, werden hier auf Grund hoher hygienischer Anforderungen gesondert behandelt.

Hohe Kommissionsgeschwindigkeit und Rückverfolgbarkeit

Alle Lagertypen sind in Linie oder in Reihe vernetzt und automatisch nacheinander erreichbar, was entscheidende Vorteile mit sich bringt.

Dadurch entfallen lange Laufwege in der Kommissionierung was die Kommissioniergeschwindigkeit und Rückverfolgbarkeit werden deutlich erhöht. Durch die Einsparung von Lauf- und Staplerwegen sowie dem intelligenten, platzsparenden Einsatz der Fördertechnik kann höchste Lagerdichte auf kleinstem Raum ermöglicht werden. Die von SMB eingesetzten Lagersysteme überzeugen so beispielsweise mit 95-prozentiger Raumausnutzung auf kleinster Grundfläche durch maßgeschneiderte Truck-Shuttle-Lagertechnik. Letztlich wurden auf diese Weise die Baukosten der Halle reduziert und auch Betriebskosten können so minimiert werden.

Die Automatisierung auf SPS-Basis sorgt dabei für eine leistungsstarke, langlebige und zuverlässige Steuerungstechnik. Dies erlaubt einen schnellen, flexiblen und energieeffizienten Betrieb – das bedeutet auch geringere Personal- und Betriebskosten.

Dank der modernen Kompaktlager-Technologie und einer vollautomatischen Fördertechnik können alle Mengenanforderungen von der Containerladung, weiter über das sogenannte Cross-Docking bis hin zum kleinen Päckchen problemlos abgedeckt werden.

Der Chefeinkäufer Janis Gadanac von Asklepios berichtet stolz: „Wir haben bewusst ein lernendes System geschaffen“. Die Anlage erkenne, welche Produkte häufig in welchen Mengen abgefragt werden. „Dementsprechend sortiert das System die Waren, sodass Dinge, die häufig benötigt werden, ganz vorn stehen“, erklärt er.

Weitere Besonderheiten des Projektes

Das neue Zentrallager ist mit weiteren Features ausgestattet:

  • Die intelligente und geordnete Batch(Auftrags-)-Zusammenstellung ist dafür verantwortlich Sendungen zusammenzufassen und direkt zu bündeln.
  • Kubatur-Berücksichtigung: Diese berechnet das voraussichtliche Volumen der gesamten Artikel in einer Ladung für eine optimierte und ökologische Versandgröße. Auf diese Weise können Transportfahrzeuge eine größtmögliche Ladung bewegen und es werden Transportkosten und Emissionen gespart.
  • Dank der Sortiertechnik sind alle Produkte am Warenausgang bereits nach Empfänger sortiert und bereit für den Weitertransport. Dies spart Zeit und personelle Ressourcen.
  • Im Hochregallager ist für den Brandschutz eine Sauerstoffreduzierungsanlage eingebaut, die selbst den kleinsten Brandherd im Keim erstickt – dadurch sind keine Sprinkleranlagen mehr nötig.
  • Auch gehört eine Waschstraße zum Konzept des Asklepios Zentrallagers. Hier werden die wiederverwendbaren Transportkisten gereinigt bevor diese in den Kreislauf der Kommissionierung zurückfließen.
  • In puncto Nachhaltigkeit sucht das neue Asklepios Zentrallager seinesgleichen: Die ca. 16.000 m² große Dachfläche soll mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden, um das Lager mit Strom zu versorgen. Außerdem befinden sich mehrere Ladesäulen für Elektrofahrzeuge auf dem Parkplatz.

Warum SMB?

SMB International plant, entwickelt und produziert passgenaue Anlagentechnik an einem Standort und schafft gemeinsam mit dem Kunden so individuelle Systemlösungen.

Dank des umfassenden Know-Hows und unserer hohen Fertigungstiefe können wir individuelle Anforderungen zuverlässig umsetzen. Überzeugen Sie sich selbst. Unser technischer Vertrieb beantwortet gerne alle Fragen rund um Ihre Aufgabenstellung in der Intralogistik.

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